Jodtabletten: eine vorsorgliche Schutzmassnahme (Mai 2015)

Alle zehn Jahre werden im Umkreis der fünf Schweizer Kernkraftwerke Jodtabletten (Kaliumiodid 65 AApot) an die Bevölkerung verteilt. Es handelt sich dabei um eine vorsorgliche Schutzmassnahme für den Fall eines Kernkraft-Störfalls in einem der Schweizer Kernkraftwerke Beznau 1, Beznau 2, Gösgen, Leibstadt und Mühleberg.

Neu ist, dass der Bundesrat im Januar 2014 den Radius für die direkte Verteilung an die Bevölkerung von bisher 20 auf neu 50 Kilometer ausgeweitet hat.

Zwischen Ende Oktober und Ende November wurden alle privaten Haushalte im Verteilgebiet mit Jodtabletten beliefert.

Die Verteilung an Betriebe und öffentliche Einrichtungen erfolgte bis Ende August 2015

Richtiges Verhalten bei einem Kernkraftwerkunfall:

1. Radio hören

2. Anweisungen der Behörden befolgen

3. Nachbaren informieren

 

 

Vorbereitung für den geschützten Aufenthalt:

1. Fenster und Türen aussen schliessen

2. Lüftungen ausschalten

3. Herdplatten ausschalten

4. Jegliches Feuer löschen

5. Nicht telefonieren

6. Haustiere nicht ins Freie lassen

7. Türe des Schutzraumes ins Hausinnere offen lassen (Sauerstoff)

Der Notfallschutz hat zum Ziel, die betroffene Bevölkerung und deren Lebensgrundlagen zu schützen und die Auswirkungen eines Ereignisses zu begrenzen. Die Aufgaben der Stellen beim Bund, den Kantonen, Regionen und Gemeinden sowie den Betreibern von Kernanlagen sind in der Notfallschutzverordnung geregelt.

Das MADUK-System (Messnetz zur automatischen Dosisleistungsüberwachung in der Umgebung der Kernkraftwerke) inklusive der Einrichtungen zur Übernahme von Anlageparametern (ANPA) und Kaminemissionswerten aus den Kernkraftwerken wurde im Laufe des Jahres 1993 aufgebaut und ab Frühling 1994 in den operationellen Betrieb überführt. Da das System die Dosisleistung in der Umgebung der Kernkraftwerke ganzjährig rund um die Uhr misst und überwacht, dient es der Beweissicherung für die Behörden und gegenüber der Öffentlichkeit. Ebenso ermöglicht es das Erkennen von Betriebsstörungen und Unfällen, da Erhöhungen gegenüber den natürlichen Dosiswerten im ENSI automatisch angezeigt werden. Bei einem Störfall unterstützt MADUK die Notfallorganisation bei der Bestimmung des betroffenen Gebietes, der Einschätzung der mögli¬chen Massnahmen und durch den schnellen Datenaustausch mit Behörden.Das MADUK-Netz zur Messung der Dosisleistungen besteht aus insgesamt 57 Immissionsmessstationen, die in vier Teilnetze mit je 12 bis 17 Stationen im Umkreis von rund sechs Kilometern um die schweizerischen Kernkraftwerke und um das Paul Scherrer Institut aufgeteilt sind.

Nach der diesjährigen Jahresrevision hat das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI dem Kernkraftwerk Mühleberg am 1. September 2015 die Freigabe zum Wiederanfahren erteilt. Die Arbeiten wurden vorschriftsgemäss und korrekt ausgeführt und die Forderungen des ENSI an diese Revision sind erfüllt worden.

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