Technische Werke / Industrielle Betriebe Murten (April 2016)
Wir sichern und erhalten im Krisenfall die Grundversorgung aufrecht
Peter Freiburghaus ist als Vertreter der Technischen Werke / Industriellen Betriebe Murten für die Region Murten im Gemeindeführungsorgan Region Murten (GFO Region Murten) tätig und verantwortlich. Darunter fallen Wasser- und Stromversorgung sowie Abwasser, Strassen und Wege. Das GFO Region Murten bietet mit seinen verschiedenen professionellen Leistungen einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung, respektive zur Vorbeugung im Falle von Ereignissen und zu deren Bewältigung.
Interview: Anton Bruni (Stv. Vertreter Information, GFO Region Murten)
Herr Freiburghaus,
Sie sind der Vertreter und Verantwortliche für die Technischen Werke im GFO Region Murten. Welche Bereiche/Sektoren gehören zu den Technischen Werken? Was muss man darunter verstehen?
Die Technischen Werke sind zuständig für die Infrastrukturen, die wiederum die Versorgung und Entsorgung für die Bevölkerung sichern. Darunter fallen die Sektoren Wasserversorgung, Stromversorgung, Abwasser, Strassen und Wege.
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Welche Bedürfnisse decken diese einzelnen Sektoren ab?
Diese sichern die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und mit Elektrizität. Weiter geht es um den Unterhalt der Strassen- und des Wegnetzes und schliesslich auch um die Abwasserentsorgung.
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Welche Gebiete im Seebezirk - und möglicherweise darüber hinaus - werden mit den Leistungen der Technischen Werke versorgt?
Die Industriellen Betriebe Murten (IB-Murten) versorgen mehrere Orte mit Trinkwasser. Es sind dies Murten, Muntelier, Meyriez, Burg, Altavilla, Büchslen, Lurtigen, Salvenach, Jeuss und Courlevon. Was die Stromversorgung angeht, sind die IB-Murten für die Orte Murten, Muntelier, Meyriez, Burg, Altavilla zuständig. Hingegen liegt die Abwasserentsorgung in der Zuständigkeit der einzelnen Gemeinden.
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Welches ist Ihre Tätigkeit bei den Industriellen Betrieben Murten?
Als Stv. Leiter Technik arbeite ich in den Bereichen der Wasser-, Elektrizitäts- und Fernwärmeversorgung der IB-Murten. Zusätzlich bin ich Betriebsleiter der Fernwärmeversorgung und ebenfalls als Elektromonteur in der Elektroinstallationsabteilung tätig.
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Was muss das GFO Region Murten in einem Ereignis- oder Katastrophenfall sicherstellen?
Grundsätzlich bemühen wir uns, die Grundversorgung auch im Krisenfall aufrecht zu erhalten und entsprechende Ersatzmassnahmen einzuleiten.
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Welches sind ihre Aufgaben als Verantwortlicher - der Technischen Werke - im GFO Region Murten, was die Technischen Werke in der Gemeinde betrifft?
Da die Gemeinden, die im Zuständigkeitsbereich des GFO Region Murten liegen, durch unterschiedliche Anbieter versorgt werden, müssen die Technischen Werke die Verbindung zu den entsprechenden Partnern sicherstellen und im Ereignisfall die entsprechenden Massnahmen einleiten und koordinieren. Bei den verschiedenen Anbietern handelt es sich um IB-Murten, Groupe E, Trinkwasserverbund Bibera, ARA Muntelier und Laupen , Werkhof Murten und um weitere.
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Gibt es auch Verantwortlichkeiten und Aufgaben, die den gesamten Seebezirk betreffen?
Nein. Wir sind nur für das Gebiet der Gemeinden zuständig, die dem GFO Region Murten zugeteilt sind.
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Arbeiten Sie auch mit anderen Bezirken des Kantons oder direkt mit weiteren kantonalen Stellen, Ämtern und Institutionen zusammen?
Die Technischen Werke arbeiten wie erwähnt mit IB-Murten und Groupe E aber auch mit dem Trinkwasserverbund Bibera, mit dem Trinkwasserverbund Broye/Vully (ABV), mit dem Werkhof Gemeinde Murten, mit dem ARA-Verband Murten und mit der ARA Sensetal Laupen zusammen.
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Wie sind die Technischen Werke auf mögliche Ereignis- oder Katastrophenszenarien vorbereitet?
Für die einzelnen Bereiche existieren ausgearbeitete Notfallszenarien, auf die wir zurückgreifen können. Damit die Verantwortlichen und zugeteilten Personen im GFO Region Murten ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten in einem Krisenfall wahrnehmen können, werden an Übungen verschiedene Szenarien durchgespielt.
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Können Sie konkrete Beispiele nennen, die das GFO Region Murten als Übungen durchgespielt hat?
Konkrete Ereignisse können z.B. ein Ausfall oder eine Verunreinigung von Wasserversorgungen sein, die Zerstörung von Abwasserkanälen oder Strassen durch Explosionen und Erdbeben oder auch die Beeinträchtigung der Strasseninfrastruktur durch starke Schneefälle und durch Frost. Im GFO Region Murten wurde beispielsweise auch als Übung ein mehrtägiger Stromausfall im betroffenen Gebiet durchgespielt.
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Wie funktioniert die Benachrichtigung und Alarmierung der Bevölkerung bei Ereignissen und Katastrophen?
Wie bei anderen Notfällen geschieht dies über das Radio und weitere Kommunikationsstellen. Entsprechend der Situation werden Feuerwehren, Polizei und Zivilschutz eingesetzt. Weitere kommunikative Formen sind Durchsagen mit Lautsprecherwagen und die Verteilung von Merkblättern an die betroffene Bevölkerung
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Wie sieht die konkrete Arbeit aus? Wie arbeiten Sie mit den anderen Verantwortlichen im GFO Region Murten zusammen?
An regelmässig stattfindenden Sitzungen und Übungen werden die aktuellen Informationen ausgetauscht. Die Technischen Werke unterstützen mit ihren Dienstleistungen die anderen Dienste des GFO Region Murten bei der Bewältigung von Notlagen.
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Gibt es per Internet/per Telefon abrufbare Hinweise und Ratschläge für die Bevölkerung hinsichtlich des Vorgehens im Falle eines Ereignisses oder einer Katastrophe, was die Bereiche der Technischen Werke betrifft?
Auf der Internetseite des GFO Region Murten findet die Bevölkerung Hinweise zum Verhalten bei Wasser- und Stromausfällen.
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Haben Sie ein konkretes Anliegen an die Bevölkerung zu ihren Verantwortlichkeiten und Sektoren?
Die Bevölkerung sollte sich bewusst sein, dass eine ganz störungsfreie Grundversorgung mit Wasser und Elektrizität nicht immer zu 100% gewährleistet werden kann. Bei Technischen Anlagen kann es immer Ausfälle und Störungen geben. Trotz Unterhalt, Reservesystemen und Pikettdienst rund um die Uhr, kann man Versorgungsunterbrüche nicht ausschliessen. Die beste Vorsorge ist die Selbstvorsorge. So sollte in jedem Haushalt eine funktionierende Taschenlampe an einem bestimmten Platz aufbewahrt werden, wie beispielsweise auch mindestens eine Trinkwasserreserve pro Person pro Tag bestehen sollte.